Aargauer Zeitung, 2.7.2013

Am kommenden Samstag gastieren der FC Wohlen und Luzern auf der Riedmatt. Die kurzfristige Anfrage des aus Wohlen setzte so einige Hebel in Bewegung. Schliesslich macht der FC Niederwil keine halben Sachen.

Wer Mario Gratwohl gegenübersitzt und mit dem Sportchef des FC Niederwil spricht, merkt schnell einmal: Dieser Mann hat Dampf. Auch wenn die 1. Mannschaft des Clubs vor ein paar Wochen nach einem Jahr in der 3. Liga wieder abgestiegen ist – das Feuer für den Fussball brennt bei ihm ununterbrochen.

«Wir vom FC Niederwil freuen uns, wenn wir dem Dorf mit dem Fussballfest vom nächsten Samstag eine Freude machen können», sagt er und blickt zum Platz hinüber.

Mit einem Schmunzeln erklärt er, dass der Gemeinderat dem kurzfristigen Ansinnen des Fussball-Klubs, den Rasen auf der Riedmatt trotz sanierungsbedingter Sperre bis Mitte Juli, nächsten Samstag freizugeben, positiv gegenüber gestanden ist. «Es lief alles ganz unkompliziert ab.»

Und so treten am kommenden Samstag also der Challenge-Ligist Wohlen und der FC Luzern aus der Super League auf dem idyllischen Riedmatte-Rasen gegeneinander an. «Ein Highlight für mich, für die 166 Mitglieder des Vereins, für das ganze Dorf», schwärmt Gratwohl.

Die kurzfristige Anfrage aus Wohlen

Dass die Freiämter Fussballfans nach dem letztjährigen Freundschaftsspiel zwischen Wohlen und den Grasshoppers (6:2 für GC) erneut in den Genuss eines hochkarätigen Spiels kommen, war lange Zeit nicht klar. «Doch dann kam die Anfrage aus Wohlen, sie würden gerne wieder bei uns gegen Luzern spielen. Und wir sagten zu», so Gratwohl.

In Kürze formierte sich ein Organisationskomitee, es wurden an 25 Personen «Ämtli» verteilt und – nicht zu vergessen – die Werbetafeln in Auftrag gegeben. Fünf Tage nach der Anfrage aus Wohlen standen die Tafeln schon an zahlreichen verkehrstechnisch optimalen Orten.

Autohändler Gratwohl: «Man kennt sich in der Region. Und so konnten wir die Tafeln problemlos dort hinstellen, wo sie Sinn machen.» Nämlich an Haupt- und Einfallstrassen. «Etwas anderes hätte nichts gebracht. Und wir machen beim FC Niederwil keine halben Sachen», hält er fest.

Ein Znacht für die Spieler

Auflagen von den Gastvereinen Wohlen und Luzern haben die Niederwiler keine erhalten. Gratwohl: «Wir stellen die Garderoben im Schulhaus zwei Stunden vor Spiel-
beginn zur Verfügung und offerieren den beiden Klubs ein Nachtessen. Das ist alles.»

Natürlich müsse man den Rasen absperren, um zu verhindern, dass Fans allzu leicht aufs Spielfeld geraten. Und die Organisatoren informierten reglementsgemäss die Kantonspolizei Aargau über den Auftritt der Luzerner im Freiamt.

Dank dem familienfreundlichen Eintrittspreis hofft man auf eine ähnliche Zuschauerzahl wie vor einem Jahr, als trotz brütender Hitze über 500 Fans den Weg auf die Riedmatt fanden.

Damit überhaupt so viele Zuschauer der Partie beiwohnen können, wird am Freitag auf der Schulhausseite mit Holzpaletten eine behelfsmässige Tribüne für 200 Zuschauer erstellt.

«Das klappte schon letztes Jahr perfekt», so Gratwohl. Nur, wo sollen all die Fans ihre Autos hinstellen? «Wir haben natürlich ein Parkplatzkonzept ausgearbeitet», so Gratwohl. Auch das funktionierte schon letztes Jahr tipptop.

Und wenn das Wetter ähnlich gut ist wie vor einem Jahr, dann sollte sich auch der Reingewinn von rund 4000 Franken wiederholen lassen.

Die Partie zwischen dem FC Wohlen (Challenge League) und dem FC Luzern (Super League) findet am kommenden Samstag, 6. Juli, statt. Der Anpfiff erfolgt um 16 Uhr. Kinder und Jugendliche (bis 16 Jahre) geniessen freien Eintritt, Erwachsene bezahlen 8 Franken. Die FCN-Veteranen führen die Festbeiz.